Interview mit unserem Vorstand Roland Dietz
Anlässlich unseres 110-jährigen Geburtstags haben wir ein Interview mit unserem Vorstand Roland Dietz geführt.
Darin spricht er über die Geschichte der BKK MTU, die Besonderheiten einer Betriebskrankenkasse und darüber, wie wir uns für die Zukunft aufstellen.
Herr Dietz, 110 Jahre BKK MTU – was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie auf diese lange Geschichte blicken?
Das ist natürlich kein alltägliches Jubiläum. Wir tragen viel Tradition in uns und fühlen uns dem großen Namen Maybach ebenso verpflichtet wie den Werten von MTU und Rolls-Royce: modern, flexibel, zuverlässig. Diese Firmenwerte übertragen wir als Betriebskrankenkasse ganz bewusst auf unsere Arbeit – und wollen sie natürlich auch an unsere Versicherten zurückgeben. Insofern ist es für mich schon eine Auszeichnung, dass wir es geschafft haben, diesen Standard über 110 Jahre hinweg immer zu halten und unseren Versicherten die bestmögliche Versorgung zu bieten.
Die BKK MTU ist eine traditionelle Betriebskrankenkasse – was bedeutet das konkret für Ihre Arbeit und die Ihrer Mitarbeitenden?
Vor allem, dass wir unser Tun und Handeln darauf ausrichten, Mehrwerte in zwei Richtungen zu schaffen. Bei uns können ja nur die Mitarbeitenden der Trägerunternehmen und ihre Familien versichert sein. Da geht es in erster Linie darum, alles dafür zu tun, dass diese Menschen gesund bleiben. Denn wenn wir es schaffen, Probleme aus dem Weg zu räumen und den Versicherten den Kopf für Wichtigeres freizumachen, dann profitiert davon zum einen das Unternehmen: Es bekommt Mitarbeitende, die konzentriert bei der Sache sind und sich nicht um andere Dinge kümmern müssen. Vor allem aber gewinnen die Menschen selbst – durch eine bessere Gesundheitsversorgung und damit die Chance, bis ins hohe Alter gesund bleiben zu können.
Die BKK MTU verschreibt sich der Maxime „von Kollegen für Kollegen“. Wie zeigt sich dieses Selbstverständnis im Alltag?
Das beginnt schon damit, dass wir ja tatsächlich echte Kollegen sind – unsere Mitarbeitenden sind zugleich Teil des Unternehmens. Das verändert sofort die Perspektive und dadurch ist auch die Augenhöhe eine andere. Wer um Hilfe bittet, möchte kein Gegenüber haben, das auf Budgets schaut und Kosten sparen möchte. Die Menschen sollen spüren, dass wir den Auftrag haben, alles dafür zu tun, dass es ihnen gut geht. Dieses Mindset prägt unser Handeln.
Steigende Kosten, Fachkräftemangel, politische Reformdebatten: Welche Herausforderungen spüren Sie aktuell, und wie begegnet die BKK MTU ihnen?
Die größte Herausforderung sind die Kosten. Vor allem im Krankenhaus- und Arzneimittelbereich gibt es enorme Preissteigerungen. Gleichzeitig wachsen die Einnahmen nicht im gleichen Maß – die Schere geht immer weiter auseinander. In der Vergangenheit hat die Politik häufig teure Versprechen gemacht, ohne echte Qualitätsverbesserungen zu schaffen. Das spüren wir noch heute – beispielsweise wenn jemand versucht, einen Facharzttermin zu bekommen.
Gleichzeitig erkennen wir erste gute Signale: Die neue Gesundheitsministerin will Kosten sparen und Effizienz fördern – das ist aus meiner Sicht der richtige Ansatz. Wir investieren über 300 Milliarden Euro jährlich und trotzdem ist da noch so viel Luft drin, das ist unglaublich.
Für uns als BKK MTU bedeutet das: Wir haben glücklicherweise eine Selbstverwaltung, die uns über 110 Jahre – aber auch in den vergangenen Jahren, die sehr anspruchsvoll waren – mit sehr viel Weitsicht und strategischem Geschick so aufgestellt hat, dass wir heute sehr solide sind.

Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit Rolls-Royce Power Systems – was bedeutet dieser enge Schulterschluss für Sie als Krankenkasse?
Die Zusammenarbeit ist für mich eine Benchmark. Das Unternehmen weiß, was es an uns hat: Wir bieten kurze Wege, unterstützen das betrieblichen Gesundheitsmanagement, führen Kampagnen durch – zum Beispiel zu mentaler Gesundheit – und organisieren regelmäßig Vorsorgeaktionen wie das Hautkrebsscreening. Wir haben schon Mitarbeitende gehabt, die von der Untersuchung hier direkt zum Dermatologen gegangen sind, weil eine direkte Behandlung nötig war. Das spart Leid bei den Menschen und erhält Arbeitskraft für die Firma – ein schönes Beispiel für unsere Symbiose.
Gleichzeitig unterstützt uns die Firma ebenfalls nach Kräften und hat unseren Wert nie infrage gestellt. Und im ‚War for Talents‘ ist es zudem ein starkes Argument, wenn man den Bewerbern sagen kann, dass wir sogar eine eigene Krankenkasse haben. Das macht unser Unternehmen schon ein Stück weit exklusiv.
Wenn Sie auf die kommenden Jahre schauen: Was ist Ihnen persönlich wichtig für die Weiterentwicklung der BKK MTU?
Ich wünsche mir, dass wir niemals aufhören, besser zu werden. Das muss unser täglicher Antrieb sein. Die Zeiten haben sich unheimlich gewandelt und es muss uns gelingen, dass wir immer am Puls der Zeit sind. Dass wir immer wissen, was wir leisten müssen, damit unsere Versicherten sich gut aufgehoben und versorgt fühlen. Und dass sie niemals einen Zweifel daran haben, dass wir die beste Möglichkeit sind, die sie zur Auswahl haben.
Wenn uns das gelingt, dass wir dieses Feuer weitertragen, dann ist mir auch vor der Zukunft nicht bange. Denn dann werden wir immer einen derartigen Mehrwert darstellen, dass wir unverzichtbar sind. Ich tue jeden Tag alles dafür, dass wir nicht beliebig werden. Dass wir immer speziell sind, dass wir immer etwas Besonderes sind und vor allem etwas besonders Wertvolles sind, das niemand aufgeben möchte.